Die 10 Silas oder Gebote des Buddhismus, hier im Mahayana 

 

1. Töte kein Lebewesen oder verletze es  

2. Stehle nichts

3. Übe keinen Sexualverkehr aus- gilt nur für bestimmte Mönchsorden...Allerdings wird auch ein Laie nicht ungehemmt seine Begierden ausleben und sich bemühen, keinem anderen zu schaden...

4. Übe rechte Rede- also nicht lügen oder andere mit Worten verletzen oder unnütz streiten, nicht sinnloses Gewäsch verbreiten und sich selbst in Szene setzen 

5. Schlecht ist: Alkohol oder Drogen zu sich nehmen oder anderen zugänglich machen

6. Schlecht ist: Materielle oder geistige Hilfe verweigern oder widerwillig geben

7. Schlecht ist: Dem Ärger freien Lauf lassen

8. Übe rechtes Handeln-

andere nicht verleumden oder unnütz herumtratschen und sich selbst loben

9. Du sollst nicht über die schlechten Taten anderer reden

10. Du darfst nie die 3 Kostbarkeiten lästern-

das sind

1. Die Offenbarung, also die Erleuchtung, die Buddha erreicht hat

2. Der Dharma, also die Lehre Buddhas, seine Worte und Predigten, die gesamte Lehre des Buddhismus 

3. Der Glauben seiner Anhänger, diesen Weg in ihrem jetzigen Leben auch verwirklichen zu können. 

Buddhistische Lehrmeister betonen, daß es sich hierbei nicht um Gesetze oder Verbote handelt, sondern um sittliche Orientierungs-Punkte, mit denen sich der Übende in Eigenverantwortung ein Leben lang auseinander zu setzen hat...Er weiß ja um das Karma-Gesetz...Und wenn man durch fortwährende unheilsame Handlungen den Kopf nicht frei hat und sich schlechtes Karma einhandelt, wirkt sich das hinderlich auf Zazen aus und somit auf die Verwirklichung des Buddha-Weges. Man geht quasi einen Schritt vor und zwei zurück...So hängt das Vorwärtskommen am Willen und der Entschlußkraft des Übenden.

Das Leben als Laie ist ein Spagat zwischen Erfüllung der täglichen Aufgaben, dem Anspruch der Silas und den mannigfachen Verlockungen und Versuchungen des Lebens... 

Zu Sila 3 zitiere ich Fumon Shoju Nakagawa, den Abt des Klosters Daihi Shobozan Kosho Fumonji in Eisenbuch, Landkreis Altötting: "Wir Menschen müssen uns also mit der sexuellen Energie durch spirituelle Praxis schulen. Mit den sexuellen Energien sollen Respekt, Verstehen, Mitgefühl und Frieden gelebt werden. Bei dieser Praxis geht es nur darum, auch mit der sexuellen Energie den Weg des Friedens und der Liebe mit Respekt und Mitgefühl zu praktizieren..."  Mit diesem Postulat können auch Laien ihren Weg ernsthaft gehen, ohne zölibatär leben zu müssen bzw. zu wollen.

          

Bild: Eigentum des Verfassers

Im Zen-Buddhismus wird das Bemühen eines Laien nicht weniger geachtet als das eines Mönches, wobei der Buddhismus schon von Anfang an eine Mönchs-Religion war.

Dabei handelt die Zen-Ethik nicht nach starren Regeln, sondern spontan im Hier und Jetzt. In dieser Situations-Ethik entscheidet man nur im konkreten, real eintretenden Fall geistesgegenwärtig, ohne sich vorher Gedanken zu machen. So hat der Handelnde eine große Verantwortung und ist allein in seiner Entscheidung und nur auf sich gestellt.

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