Die Lehre

Zen charakterisiert sich durch die Vers-Zeilen:

" Eine Überlieferung außerhalb der Schriften,

unabhängig von Worten und Schriftzeichen,

unmittelbar des Menschen Herz zeigen 

und die eigene Natur schauen und Buddha werden..."

Hier bleibt anzufügen, daß nach Soto-Ansicht jeder bereits dieses Buddha-Wesen in sich hat- es aber nicht weiß und erkennt.

Zen ist eine Richtung des Mahayana-Buddhismus und gilt als der direkte Weg zur Erleuchtung ( Jap. Satori oder Kensho ). Es bezeichnet die Sammlung des eigenen Geistes und die Versunkenheit- man lässt die Gedanken einfach ziehen, ohne ihnen nachzuhängen. Dadurch fallen alle dualistischen Vorstellungen in sich zusammen.

Es handelt sich also um eine mystische Erfahrung, die man nur selber machen kann...Niemand kann einem diese harte Arbeit abnehmen. Und nur die eigene Erfahrung zählt im Zen...Alle Lehren soll der Schüler kritisch hinterfragen- das lehrte schon der historische Buddha...

Erleuchtung ist der Blick ins eigene Buddha-Wesen, ins eigene Wahre Wesen.

In einer Schrift zur Weisheit sagte Buddha: " Der Geist ist im Geist nicht zu finden- die Essenz des Geistes ist klares Licht..."

Und dieser Weg muß im Alltag gegangen werden- nicht nur auf dem Sitzkissen während der- ungegenständlichen- Meditation. Ein Meister sagte einmal auf die Frage nach dem Weg: " Euer tägliches Leben ist der Weg..."

Also gibt es keine Ausrede, man kann sofort hier und jetzt anfangen...

 

Zen ist ziel-los, hat nichts anzubieten. Man erwirbt keine besonderen, übernatürlichen Fähigkeiten, es bietet keine Antworten oder Geheimnisse. Es bedeutet, einfach spontan sein Leben in seiner ganzen Fülle zu leben, im Hier und Jetzt...Denn es gibt nur den momentanen Augenblick.

Das fällt aber den meisten Menschen sehr schwer, denn ständig plagen uns die nie ruhenden Gedanken...Der unruhige Geist ist ständig mit etwas anderem beschäftigt als wir. Das nennt man im Zen den Affengeist, weil der Geist wie Affen in den Bäumen herumspringt und ständig nach etwas anderem greift...Nur in wenigen Momenten sind wir EINS mit unserem Tun: In höchster Gefahr, beim Sex, wenn wir frisch verliebt sind.

Und doch bietet Zen ALLES: Das ganze Universum ist in mir, wenn die Gegensätze von Außen/ Innenwelt aufgehoben sind.

Zen zielt immer auf die eigene Erfahrung im Hier und Jetzt, im gegenwärtigen Augenblick. Es berührt somit Gefühl, Denken und Emotionen.

Zen ist das torlose Tor: Nach der Lehre ist die große Weisheit ( Prajna ) immer schon da- der Suchende muß lediglich das Anhaften an sein " Ich " aufgeben, dann stellt sich das Erkennen unmittelbar ein. Dies jedoch ist gerade das Schwierige...

Der Schüler übt also beim Za-Zen und im täglichen Leben die absolute Aufmerksamkeit- ohne sein Tun zu bewerten oder zu beurteilen. Auf diese Weise, wenn das dualistische Denken aufhört, kann sich das Erkennen der Absoluten Realität einstellen- das ist Erleuchtung oder Satori...

" Was ist der Weg? " " Euer tägliches Leben ist der Weg..."

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